ADHS bei Kindern – Lebensmittelfarben im Verdacht

Das Auge ist mit und auch beim Einkaufen lassen wir uns gerne von optischen Reizen beeinflussen. Knallbunte Süßigkeiten erscheinen gerade Kindern besonders attraktiv. Erschreckend jedoch ist, dass einige künstliche Farbstoffe schon seit langem unter dem Verdacht stehen ADHS zu begünstigen und sogar krebserregend zu sein.

Süßigkeiten mit viel Zucker machen manche Kinder unruhig – klar der Zucker sorgt für einen schnellen Energieschub, der sich in einem auffälligen Bewegungsdrang äußern kann. Bereits seit den 70er Jahren stehen Süßwaren im Verdacht für ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) verantwortlich zu sein. Doch nicht etwa der Zucker soll hier maßgeblich zu rastlosen Verhaltensmustern beitragen – konkret verdächtig gelten seit wenigen Jahren vor allem die Lebensmittelfarben.

Eine Studie aus dem Jahr 2007 veranlasste die EU 2010 zu einer Kennzeichnungspflicht und einem Warnhinweis auf Lebensmitteln für bestimmte Lebensmittelfarben. Ökotest untersuchte einige Süßigkeiten die speziell auf die Zielgruppe Kind zugeschnitten waren und wurde bei vielen Produkten fündig. Doch auf manchen fehlte der Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ gänzlich oder war schlecht erkennbar aufgedruckt.

Die für Kinder und Jugendliche ansprechenden knallbunten Farben lassen sich in der Praxis nur mit künstlichen Farbstoffen realisieren. Natürliche Lebensmittelfarbe erzielt weniger farbintensive Ergebnisse. Die verdächtigen Farbstoffe werden auf der Zutatenliste als sogenannte „E-Stoffe“ gekennzeichnet. Dabei sind generell nicht alle „E-Stoffe“ ungesund. Trotzdem, was sich hinter diesen Nummern verbirgt bleibt den meisten Verbrauchern verborgen.

Zur Prüfung der Inhaltsstoffe mit einer E-Nummer kann seit kurzem eine eigens entwickelte App für das Smartphones zu Rate gezogen werden. Dem Laien wird so nun in Windeseile offenbart, was bisher nur Chemiker entschlüsseln konnten. 
Ein Beispiel: Hinter E 555 verbirgt sich Kaliumaluminiumsilicat welches in Süßwaren gerne als Trennmittel eingesetzt wird. Es ist zwar auch für zertifizierte Bio-Lebensmitteln zulässig, die App weist aber darauf hin, dass der Verzehr solcher Produkte für Kleinkinder nicht empfohlen wird.

Die App „aid E-Nummern-Finder“ gibt es für Apple und Android Endgeräte. Zu finden in den einschlägigen App-Shops der Geräteanbieter.

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