Genetisch programmierte Leckermäulchen

Der Mensch ist ein Schleckermäulchen und das ist auch richtig so. So regt etwa ein Apfel oder eine Orange den Speichelfluss an und sagt dem Menschen, dass dies ein gesundes Nahrungsmittel ist, bei dem man nicht lange zögern sollte, wenn man ein solches an einem Baume pflücken kann. Das hat seine Gründe in der genetischen Programmierung, jene Menschen die gesunde und vitaminreiche Nahrung lecker finden, haben sich im Verlauf der Evolution durch Mutation und Selektion durchgesetzt. Vorausgesetzt natürlich man hält die Theorien eines Herrn Darwin für einen glücklichen Ansatz, unser Dasein zu erklären. Bekanntlich hat auch die Evolutionstheorie so ihre Mängel.

Leckereien in Zeiten der industriellen Nahrung

Leider können wir Menschen uns in Zeiten der industriell hergestellten Nahrung auf unsere Instinkte nicht mehr so ganz verlassen. So gelingt es ohne weiteres essbare Plastikprodukte herzustellen, die rein gar nichts mehr von den gesunden Nährstoffen eines Apfels oder einer Zitrone in sich tragen, aber just mit dem selben (oder einem noch viel weiter optimierten) Geschmack unsere Gaumen zu locken wissen. Da kommt auch der beste über jahrtausende gut eingespielte Geschmackssinn gerne einmal ins Wanken.

Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass der Mensch auch Leckereien genießt. Irgendwie ist das von der Natur auch so vorgesehen. Doch die heutigen Möglichkeiten, den eigenen Gaumen zu verwöhnen, bringen natürlich auch eine gewisse Selbstverantwortung für den eigenen Körper mit sich. Niemand sollte mehr behaupten, er wisse nicht, dass eine Tüte Kartoffelchips weniger gesund sein soll als eine Karotte. Und doch bliebt es für manche Menschen ein weiter Schritt bis zum Kühlschrank, um sich eine Karotte anstelle der Knuspermischung auf dem Fernsehtisch zu holen.

Keine Angst vor dem Essen

Wer sich die Frühstücks- und Mittagsmagazine im Fernsehen ansieht und dort in aller Regelmäßigkeit auf die klugen Ernährungsberater trifft, der braucht sich nicht über die eigene Verunsicherung bezüglich der persönlichen Ernährungsgewohnheiten zu wundern. Denn die Ideen der klugen Herren und Damen, die uns erzählen, wie wir uns denn zu ernähren haben, widersprechen sich bisweilen grundlegend. Und dann wird es schwierig, will man denn treu wie ein Schaf einem Hirten folgen. Doch wer den Spaß am Essen verliert, der wird dabei nicht gesünder, und wenn er noch so viele Karotten oder Orangen auf seinem Teller findet. Es gilt das richtige Maß zu finden, zwischen Leckereien und bewusster Nahrungszufuhr. Es gilt auf den eigenen Körper zu hören und auch ein bisschen wieder zur Natur zurück zu finden, getreu dem Motto: „Eine Katze isst nichts, was ihr schadet“ – Was aber auch nicht ganz stimmt, wenn man schon einmal eine verfettete Hauskatze zu sehen bekommen hat.

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