Kirchenkreis leistet Aufklärungsarbeit für Fair-Trade-Schokolade

Schokolade ist eines der beliebtesten Lebensmittel der Welt. Der zarte Genuss birgt allerdings auch eine dunkle Seite. In der bitteren Realität arbeiten nach Schätzungen der UNICEF alleine auf Kakaoplantagen der Elfenbeinküste über 200.000 Kinder als vollwertige aber unterbezahlte Arbeitskräfte. Der evangelische Kirchenkreis im westfälischen Wesel möchte mit verschiedenen Projekten und Infoveranstaltungen wertvolle Aufklärungsarbeit leisten und die fragwürdigen Hintergründe der Schokoladenproduktion in den Fokus rücken.

„Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli“, mit diesen Worten eröffnete der Superintendent Thomas Brödenfeld das Schokoladenfest der Hansestadt Wesel. Unter den Namen „Fest der Sinne“ wurden den Besuchern des Lutherhauses verschiedene Leckereien zum Probieren angeboten. Dem Pfarrer Dieter Hofmann und den Helfern war es vor allem ein Anliegen, bei diesem Projekt über teils unwürdigen Arbeitsbedingungen der Schokoladenbauern an der Elfenbeinküste aufmerksam zu machen.

In dem westafrikanischen Küstenstaat sind zahlreiche Kinderarbeiter maßgeblich an der Arbeit auf den Kakaoplantagen beteiligt. Zudem sind die Einkünfte der Bauern dort sehr gering. Von tatsächlichen Gewinnen ist kaum zu sprechen. Europäisches Preisdumping zwingt die Zwischenhändler vor Ort die Ernte weit unter Wert abzunehmen und möglichst nach Preisdiktat der Industrieländer billig weiterzuverkaufen. Über diese und weitere Schattenseiten der afrikanischen Kakaoindustrie wurde während des Projekts des evangelischen Kirchenkreises aufgeklärt. Besucher konnten sich an Kostproben selbst ein Bild von der Qualität fair gehandelter Kakaoprodukte machen.

Fair-Trade-Produzenten wollen für neue Ansätze sorgen. Schokolade ist zwar ein Mischprodukt, trotzdem werden prozentuell die Zutaten aus fairem Handel auf der Verpackung geführt. Die Fair-Trade-Industrie wirbt zu Recht mit einem guten Gewissen: Kakao aus zertifizierten Betrieben wird zu einem realistischen Preis abgenommen und die Arbeitsbedingungen gelten auf solchen Plantagen als fortschrittlich. Schokolade aus fair gehandeltem Kakao hilft also in erster Linie den Bauern und Arbeitern an der Basis.

Auf das Projekt aufmerksam geworden durch eine Pressemitteilung www.rp-online.de

 

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